
Wer über große Mengen an Geld verfügt, sollte dieses Geld für sich arbeiten lassen. Das Geld kann sich nämlich wie von allein vermehren. Die Grundlage dafür ist das Konzept des Zinseszinses. Angelegtes Geld verursacht Zinsen und diese Zinsen verursachen wiederum weitere Zinsen, sodass sich das Vermögen nach und nach anhäuft. In der Finanzplanung kann man sich dieses Phänomen zunutze machen, indem man sein Kapital effektiv wachsen lässt, ohne dass dabei zusätzlicher Aufwand entsteht. Schließlich hat schon Albert Einstein gesagt, der Zinseszins sei das achte Weltwunder. Doch wie genau funktioniert das Ganze? Diese und weitere Fragen klärt der folgende Artikel.
Das Grundprinzip des Zinseszinses
Im Grunde gilt also, dass die Wiederanlage der Zinsen zu exponentiellem Wachstum des Vermögens führt und den Eigentümer auf diese Art und Weise reicher macht, ohne dass er dafür wertvolle Arbeitszeit aufwenden muss. Die mathematische Formel dazu besagt Folgendes: Endkapital = Startkapital x (1 + Zinssatz)^L auf Zeit. Sehen Sie sich dazu folgendes Beispiel an. Werden einmalig 1.000 Euro mit 5 % Zinsen über einen Zeitraum von 20 Jahren investiert, erhält der Eigentümer dabei mit einfacher Verzinsung, also ohne Zinseszins, 2.000 Euro. Mit Zinseszins beträgt das Vermögen nach 20 Jahren jedoch 2.653 Euro. Der Zeitfaktor spielt dabei eine entscheidende Rolle. Grundlegend gilt, je früher man das Geld anlegt, desto stärker wirkt der Zinseszins. Möchte man genau wissen, was aus dem eigenen Vermögen entstehen kann, kann man mit einem Zinseszinsrechner konkrete Zahlen sehen.
Die Macht des Zinseszinses
Der Zinseszins gehört zu den wirkungsvollsten Mechanismen in der Welt der Finanzen. Schließlich ermöglicht er es, Kapital wachsen zu lassen, ohne dabei zusätzlichen Aufwand zu betreiben. Auf diese Art und Weise steigt das Vermögen über die Jahre hinweg immer schneller an. Diesen Effekt sollten Anleger auf keinen Fall unterschätzen. Das Geheimnis liegt jedoch in Zeit und Geduld – zwei Aspekte, die dem modernen Bedürfnis nach schnellem Geld grundlegend widersprechen. Da das Wachstum exponentiell ist, ist der Unterschied zwischen 30 und 40 Jahren ganz anders als der von 10 und 20 Jahren. Beginnt eine Person mit 25 Jahren, jeden Monat 100 Euro in einen ETF einzuzahlen und dabei eine durchschnittliche Rendite von 7 % anzulegen, hat die Person bis zum Rentenalter, also dem 67. Lebensjahr, bereits 50.400 Euro eingezahlt. Der Zinseszins treibt das Eigenkapital so weit in die Höhe, dass am Ende allerdings 450.000 Euro daraus entstehen. Würde die gleiche Person allerdings mit den gleichen Parametern, dafür aber erst mit 35 mit dem Anlegen beginnen, beträgt das Endkapital bei gleicher Sparrate nur etwa 200.000 Euro – das Endkapital beträgt weniger als die Hälfte, und das, obwohl nur zehn Jahre weniger gespart wurde.
Der Zinseszins und die Altersvorsorge
Gerade für die langfristige Finanzplanung spielt der Zinseszins eine bedeutende Rolle. Wer früh mit dem Anlegen beginnt und dabei regelmäßig investiert, kann mit vergleichsweise kleinen Beträgen wie 100 Euro im Monat ein großes Vermögen aufbauen. Das macht den Zinseszins zu einem entscheidenden Werkzeug für die Altersvorsorge, denn er kann dabei helfen, Lücken in der Rente zu schließen und für finanzielle Unabhängigkeit im Alter zu sorgen. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Zinseszins unabhängig von der Höhe der Einlage wirkt. Selbst kleinere Beträge können sich über viele Jahre also erheblich vermehren. Deshalb lohnt es sich, auch mit geringen monatlichen Einzahlungen zu starten – der wichtigste Faktor ist die Zeit, nicht die Anfangssumme.